Bewusster werden – 4 Schritte für mehr Achtsamkeit im Alltag

Und schwupps, ist schon wieder ein Tag, eine Woche, ein Monat, ein ganzes Jahr vorbei. – In der Hektik des Alltags, mit all seinen Aufgaben, Verpflichtungen und Routinen, passiert es schnell mal, dass die Zeit an uns vorbeifliegt.

Das bekommen wir oft erst mit, wenn uns etwas aus den alltäglichen Gedanken und Abläufen rausholt. Das kann ein bedeutsames Ereignis, ein Geburtstag, eine Geburt, das Älterwerden der Liebsten, eine Trennung oder Kündigung, eine Diagnose oder auch ein Schicksalsschlag sein.

Dann wird der Wunsch bzw. die Sehnsucht groß, mehr Achtsamkeit im Alltag zu bekommen, die kleinen Momente wahrzunehmen und das Leben zu spüren und zu genießen. Die Frage kommt auf: Wie kann man bewusster werden? Wie lerne ich, bewusster zu leben?

Für mich persönlich ist das Älterwerden meiner Tiere ein enormer Wendepunkt. Mein Pferd Cody wird bald 28 Jahre alt und mein Hund Paul 15 Jahre. Diese besondere Phase ihres Lebens konfrontiert mich mit der Vergänglichkeit – und gleichzeitig mit der Schönheit des Lebens.

In diesem Blogartikel teile ich meine Gedanken und Schritte mit dir, die mir helfen, meinen Alltag so zu gestalten, dass vor allem mehr Achtsamkeit, Genuss, Dankbarkeit und Liebe darin Platz finden.

Achtsamkeit im Alltag – Warum es sich lohnt, bewusster zu leben

Es ist ganz natürlich für uns Menschen, dass wir im Alltag in einen Funktionsmodus bzw. „Autopiloten“ kommen. Das hat u. a. die Vorteile, dass wir uns nicht so viele Gedanken machen müssen, mentale und physische Energie sparen können und effektiver sind.

Dieser Autopilot ist also ziemlich nützlich. Allerdings bekommen wir so meistens nicht die kleinen Momente mit, die das Leben so großartig machen …

Du kannst dir das auch so vorstellen, als würden wir im Autopiloten mit Scheuklappen bzw. einem Tunnelblick unterwegs sein. Viel schöner ist es doch aber, wenn wir mit offenen Augen und einem offenen Herzen durchs Leben gehen.

Den Autopiloten unterbrechen, bewusster werden und Achtsamkeit im Alltag leben, bedeutet also u. a. auch:

  • das Leben wertschätzen, sowohl die großen Ereignisse als auch die kleinen Alltagsmomente
  • den eigenen Alltag mit neuen Augen bzw. einer frischen Perspektive sehen
  • erkennen, was gut läuft und was vielleicht auch nicht so funktioniert
  • dich selbst besser kennenlernen
  • die Verbindung zu Herzensmenschen und Tieren stärken
  • mehr Menschlichkeit und Miteinander
  • Wertschätzung für die Natur
  • deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse spüren
  • bewussterer und liebevoller Umgang mit deinen Gefühlen
  • Visionen haben und Ziele definieren
  • deine Stärken und Fähigkeiten wahrnehmen und selbstbewusster werden
  • Entscheidungen entsprechend deiner Werte und Zukunftsvorstellungen treffen
  • dich persönlich weiterentwickeln und gute Gewohnheiten etablieren
  • deine Selbstwirksamkeit stärken und Commitment haben
  • mehr Fokus und Konzentration
  • besserer Umgang mit Stress und Herausforderungen und mehr Resilienz
  • deine Kreativität einsetzen und deine Fantasie fördern
  • Wohlbefinden und Gesundheit
  • Sinnhaftigkeit im eigenen Dasein erkennen
  • die Polarität und Zyklen des Lebens annehmen lernen
  • das Leben nicht in der Vergangenheit suchen oder auf die Zukunft schieben, sondern im Moment sein

Okay, und nun die große Frage: Aber wie? Wie kann man mehr Achtsamkeit im Alltag bekommen? Wie kann man bewusster werden?

Wie kann man bewusster werden? – 4 Schritte, die dir dabei helfen

1. Definiere für dich „bewusster werden“

„Bewusster werden“ – Was bedeutet das? Was bedeutet das für dich – für dich ganz persönlich?

Oft haben wir nur eine vage Vorstellung von Wünschen wie „erfolgreich sein“, „mehr Sport machen“ oder eben auch „bewusster werden“.

Es hilft total, wenn wir Klarheit darüber haben, was diese Wünsche für uns konkret bedeuten, denn so können wir sie uns entsprechend danach ausrichten und vor allem erkennen, wenn wir sie leben.

Im ersten Schritt gilt es also, erst einmal herauszufinden, wie „bewusster werden“ für dich definiert ist und aussieht.

 

Journaling Fragen für dich:

  • Was bedeutet „bewusster werden“ für dich persönlich?
  • Wie sieht Achtsamkeit im Alltag für dich aus?
  • Woran würdest du erkennen, dass du bewusst lebst?

2. Finde heraus, wie du für dich bewusster leben kannst

Im nächsten Schritt geht es darum, von deiner Definition eines bewussteren Lebens und mehr Achtsamkeit im Alltag konkrete Handlungsschritte abzuleiten.

Für mich persönlich bedeutet bewusster werden vor allem, die Geschwindigkeit und Hektik aus dem Alltag rauszunehmen.

Erst durch das Älterwerden meiner Tiere habe ich gemerkt, wie getrieben ich mich oft fühle. Es fiel mir anfangs unglaublich schwer, sie nicht zu hetzen und mich ihrem langsameren Tempo anzupassen.

Es ging für mich daher insbesondere darum, meine Gedanken und mein Nervensystem zu beruhigen. So kann ich viel besser im Hier und Jetzt sein und mit meinen Lieblingsmenschen und -tieren zusammen sein.

Was mir u. a. dabei hilft, langsamer zu machen:

  • Statt durch Instagram zu scrollen, lese ich lieber ein Buch.
  • Bei Spaziergängen halte ich öfter mal an, setze mich auf eine Bank oder einen Baumstamm und genieße den Moment.
  • Auch wenn es schwerfällt (siehe Punkt 3), versuche ich, die Gefühle dasein zu lassen, vor denen ich eigentlich gerne wegrennen wollen würde. So habe ich beispielsweise erkannt: Zu trauern, bedeutet zu lieben. Denn würde ich nicht lieben, würde ich auch nicht trauern.
  • Ich lasse mich nicht von äußeren Faktoren hin und her schubsen, sondern gestalte meinen Alltag bewusst. Dabei priorisiere ich vor allem meine Journaling Routine, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung und Schlaf.

 

Journaling Frage für dich:

  • Wie kannst du deine Definition von „bewusster werden“ in deinen Alltag integrieren?
  • Tipp: Fange mit einer kleinen Sache an, die dir leicht fällt und Freude bereitet.

3. Erlaube dir, dass es auch mal unbequem sein darf

Bewusster werden bedeutet, die Dinge, die in deinem Alltag und Leben sind, klarer wahrzunehmen. – Und das ist nicht nur schön.

Wenn du mit offenen Augen durch deinen Tag gehst, nimmst du zum einen den Sonnenschein und zum anderen aber auch die Schattenseiten wahr. That’s part of the game.

Es kann sein, dass du erkennst, was du eigentlich nicht magst, was oder wer dich stresst und auch, wo du bisher die falschen Prioritäten gesetzt hast.

Ebenso werden dir deine eigenen Gedanken bzw. dein innerer Dialog und deine Verhaltensweisen bewusster und du bekommst mit, wenn du dich selbst austrickst und anflunkerst.

Damit meine ich beispielsweise, wenn du Ja sagst, obwohl alles in dir Nein schreit, oder wenn du schon wieder Sofa und Netflix wählst, obwohl es besser wäre, eine Runde spazieren zu gehen oder Sport zu machen.

In diesen Momenten wäre es leichter, einzuknicken und lieber wieder die Scheuklappen aufzusetzen. Doch all das, was dir nicht gefällt, ist dann trotzdem noch da. Auch wenn es am Anfang unbequem ist, ist es so viel kraftvoller, die Augen nicht zu verschließen und die Dinge anzugehen.

Unsere Lebenszeit – sowohl deine eigene als auch die deiner Liebsten – ist begrenzt. Werde dir also bewusst darüber, wie du diese wertvolle Zeit verbringen möchtest.

Journaling Fragen für dich:

In kniffligen Momenten, ist es hilfreich, dir vor Augen zu halten, warum du bewusster und mit mehr Achtsamkeit leben möchtest. Statt in alte Muster zu verfallen, richtest du dich entsprechend deiner Wünsche aus. Diese Fragen helfen dir dabei:

  • Warum möchtest du bewusster werden und Achtsamkeit im Alltag leben?
  • Was würde passieren, wenn du nichts veränderst?
  • Was ist alles möglich, wenn du bewusster und achtsamer lebst?

4. Lebe und genieße es

Nachdem du für dich erkannt hast, was es für dich „bewusster werden“ und Achtsamkeit im Alltag bedeutet, warum es dir wichtig ist und wie du gut damit umgehen kannst, wenn es auch mal unbequem wird, ist der nächste wichtige Schritt, das Ganze in die Tat umzusetzen und zu leben!

Denke nicht mehr weiter darüber nach, sondern mache es – lebe und genieße es.

 

Journaling Frage für dich:

  • Was kannst du heute machen, um mehr Bewusstsein in dein Leben zu bringen?

Tipp: Wie Journaling dir hilft, bewusster zu werden

Bewusster werden und Achtsamkeit im Alltag ist nichts, was man einmal anknipst und dann von alleine läuft. Leider. 😉 Es ist vielmehr wie ein Muskel, den wir trainieren.

Wenn wir das Training für längere Zeit schleifen lassen, wird dieser Muskel schwächer. Genauso ist es natürlich auch andersherum: Wenn wir regelmäßig trainieren, wird der Muskel stärker, die Gewohnheit fällt uns viel leichter und wir haben außerdem mehr Freude dabei.

Eine wundervolle Möglichkeit für das mentale Training für ein bewusstes, achtsames Leben ist Journaling.

Journaling ist eine Achtsamkeitsübung, bei der du deine Gedanken und Gefühle aufs Papier bringst. Du drehst das Außen mit all dem Trubel, den Meinungen und Informationen leiser und hörst deine innere Stimme.

Beim Journaling gibt es verschiedene Methoden, die du anwenden kannst, um mehr Achtsamkeit in deinen Alltag zu bringen. Zum Beispiel gezielte Fragen, Dankbarkeit oder Reflektion.

„Wir schreiben, um das Leben zweimal zu kosten, im Augenblick und in der Rückschau …“ – Anäis Nin

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schau gerne zum Blogartikel 11 Journaling Ideen + die passenden Fragen oder zum Blogartikel Was bringt Journaling? – 5 Gründe, warum Journaling dir hilft.

Möchtest du direkt mit dem Journaling losstarten? In Everyday Journaling teile ich mit dir 10 meiner liebsten Journaling Übungen für den Alltag. Du bekommst alle Übungen als Videos, denn dann ist es so, als würden wir zusammen schreiben.

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10 Übungen für mehr Klarheit & Freude im Alltag

Mit dem Herzen geschrieben,

Vanessa

Hey, ich bin Vanessa. Als Schreib-Mentorin und Texterin begleite ich Menschen dabei, ihre Gedanken, Gefühle und Geschichten in Worte zu fassen. Dabei gebe ich selbst mein Herz in jede Zeile...
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