Gefühle in Worte fassen – 5 Tipps, wie es dir gelingt

Wie kann ich meine Gefühle beschreiben? – Findest du dich auch immer mal wieder in Situationen wieder, in denen du deine Gefühle in Worte fassen und deine Gefühle zeigen möchtest, aber nicht so richtig weißt wie?

Sei es im Gespräch mit deinem*deiner Partner*in oder einer anderen nahestehenden Person, in einem Meeting oder wenn du gefragt wirst, wie es dir geht (und wirklich ehrlich antworten möchtest).

Ebenso kann es vorkommen, dass du beispielsweise nach einem freudigen Ereignis, einer Diagnose oder auch einem Schicksalsschlag erst einmal für dich selbst herausfinden möchtest, welche Gefühle gerade da sind und Klarheit finden möchtest.

Oder ganz anders: Du möchtest gerne einen Instagram-Post verfassen, die Texte für deine Website schreiben oder eine Rede für eine Hochzeit oder einen Geburtstag formulieren?

So wie auch so: Gefühle beschreiben und Gefühle in Worte fassen, ist manchmal gar nicht so einfach …

In diesem Blogartikel teile ich 5 Möglichkeiten mit dir für die große Frage „Wie kann ich meine Gefühle beschreiben?“

5 Tipps, wie du deine GefĂĽhle in Worte fassen kannst

1. Kenne dein „Gefühls-Lexikon“

Die Grundlage für unsere Sprache – und damit auch, wie wir unsere Gefühle beschreiben – liegt in unserer Kindheit. Unsere Eltern haben unseren Emotionen bestimmte Begriffe gegeben, als wir selbst noch keine Worte für sie hatten. Wort für Wort haben wir so eine Art Gefühls-Lexikon aufgebaut.
 

Gefühle beschreiben – Impuls für dich:

Schau mal, welche Begriffe sich in deinem GefĂĽhls-Lexikon schon befinden. Welche Worte hast du bisher verwendet, um deine GefĂĽhle auszudrĂĽcken?

2. Erweitere deinen GefĂĽhls- und Wortschatz

Häufig verwenden wir für unsere Gefühle gängige Begriffe wie Freude, Angst, Wut oder Traurigkeit. Dabei sind unsere Gefühle und auch unsere Worte viel intensiver, bunter, kreativer und abwechslungsreicher.

„Menschen mit einem verarmten Wortschatz haben ein verarmtes Gefühlsleben. Menschen, die über einen reichen Wortschatz verfügen, bedienen sich einer umfangreicheren Palette von Farben, mit denen sie ihren Erfahrungen eine nuancenreiche Färbung geben, nicht nur in der Kommunikation mit anderen, sondern auch mit sich selbst.“ – Tony Robbins

FĂĽhle in dich hinein. Welche Nunancen und Facetten haben deine GefĂĽhle und Worte? Du wirst schnell erkennen, dass es noch so viel mehr Worte dafĂĽr gibt, was in dir ist.

 

Gefühle beschreiben – Impuls für dich:

Finde Synonyme für gängige Gefühlsbegriffe. Frag dich beispielsweise selbst, wie es dir geht und gib dich nicht mit Begriffen wie gut oder okay zufrieden.

Beispiel: 10 Synonyme für fröhlich

  • gut gelaunt
  • beschwingt
  • himmelhoch jauchzend
  • zufrieden
  • entzĂĽckt
  • belustigt
  • aufgeregt
  • freudig
  • vergnĂĽgt
  • strahlend
  • zuversichtlich

Beispiel: 10 Synonyme fĂĽr traurig

  • betrĂĽbt
  • geknickt
  • trĂĽbsinnig
  • trauernd
  • niedergeschlagen
  • melancholisch
  • deprimiert
  • wehmĂĽtig
  • aussichtslos
  • bekĂĽmmert

Fallen dir weitere Worte ein – und somit auch Gefühlsnuancen?

3. Werde dir ĂĽber deine GefĂĽhle bewusst

Wie fühlt sich das Gefühl eigentlich genau an? Wenn du deine Gefühle in Worte fasssen möchtest, ist es wichtig, dass du sie bewusst wahrnimmst und dich mehr mit ihnen verbindest.

Das ist vielleicht nicht immer leicht, vor allem, wenn es um unangenehme GefĂĽhle wie Wut, Frustration oder auch Verzweiflung und Traurigkeit geht. SpĂĽre dennoch in dich hinein und erkunde neugierig deine GefĂĽhle.

Gib dich nicht mit gut oder schlecht oder okay zufrieden, denn wie du in Punkt 2 gelesen hast, gibt es noch viel mehr Nuancen und Facetten deiner Gefühle. 

 

Gefühle beschreiben – Impuls für dich:

Diese Fragen helfen dir dabei, deine GefĂĽhle bewusster wahrzunehmen und zu formulieren:

  • Wie geht es mir?
  • Wie fĂĽhle ich mich gerade?
  • Was meine ich konkret damit?
  • Was bedeutet das?
  • Wo und wie spĂĽre ich dieses GefĂĽhl in meinem Körper?

4. Beschreibe deine Gefühle näher

Begriffe wie Liebe oder Angst sind sehr komplex. Je nach unseren Lebensumständen und Erfahrungen assoziieren wir mit ihnen andere Gedanken, Gefühle und Geschichten.

So kann Liebe fĂĽr einige die innige Verbindung zwischen zwei Menschen sein, das gemeinsame Leben mit der Familie oder die Beziehung zu sich selbst. Liebe kann allerdings auch Konflikte, Drama, Herzschmerz oder Verlustangst bedeuten.
 

Gefühle beschreiben – Impuls für dich:

Notiere dir die Gefühle, um die es für dich gerade geht (z. B. für ein Gespräch oder dein Wohlbefinden). Beschreibe sie dann so detailliert wie möglich, was sie für dich bedeuten.

5. Gib dir Zeit und lass dein Unterbewusstsein formulieren

GefĂĽhle beschreiben kann ziemlich herausfordernd und anstrengend sein. Mach daher am besten zwischendurch immer mal wieder eine Pause. Das Tolle dabei:

Dein Unterbewusstsein wird sich weiter diesem Thema widmen und ganz sicher wird es dann mit einer Formulierung daherkommen, die dir vorher nicht eingefallen wäre.

Meine schönsten und gefühlvollsten Formulieren habe ich unter der Dusche, beim Autofahren, bei einem Ausritt mit meinem Pferd oder bei einem Spaziergang mit meinem Hund. Wie ist das bei dir?
 

Gefühle beschreiben – Impuls für dich:

Plane dir bewusst mehr Zeit ein und lass deine Gedanken schweifen.

Wie kann ich meine GefĂĽhle beschreiben?
Zusatz-Tipp: Schreibe deine GefĂĽhle auf

Wenn du deine Gefühle beschreiben möchtest, empfehle ich dir, das schriftlich zu machen, statt nur darüber nachzudenken oder zu sprechen. Das sind einige Vorteile des Schreibens:

Du siehst deine Gedanken und GefĂĽhle schwarz auf weiĂź vor dir. Das hilft dir beispielsweise, zu erkennen, welche Worte und Formulierungen bereits da sind und mit ihnen zu arbeiten.

Du wirst klarer und präziser, weil du deine Gedanken und Gefühle beim Schreiben ausformulierst.

Du bleibst fokussiert, auch wenn es mal unangenehm wird. Beim Denken oder Reden brechen wir an dieser Stelle meistens lieber ab oder wechseln das Thema.

Das Schreiben mit der Hand wirkt oftmals beruhigend, weil es die Geschwindigkeit aus unseren Gedanken nimmt. Das kann vor allem bei emotional belastenden Themen wie Stress, Wut oder Verlust einen positiven Einfluss auf das psychische und auch das physische Wohlbefinden haben. (Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schau mal zu Punkt 3 und 4 des Blogartikels Was bringt Journaling?)

Du kannst dir das Geschriebene immer wieder durchlesen. Das hilft dir beispielsweise, dich auf ein Gespräch vorzubereiten oder auch, zu erkennen, wie sich deine Gefühle vielleicht im Laufe der Zeit verändern.

Und: Je öfter du schreibst, desto leichter wird es dir gelingen, die richtigen Worte zu finden. „Wie kann ich meine Gefühle beschreiben?“ ist also wie ein Muskel, den du trainierst.

Mit dem Herzen geschrieben,

Vanessa

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